Freitag, 20. Juli 2007

Spät, aber immerhin: Der Bericht zu Oberried

Nachdem Nadine lange gedrängelt hat, habe ich den Oberried- Bericht ausgegraben. Hier also die Zeilen, die mir in den drei Tagen aus den Fingern geflossen sind:

„Wir sind unterwegs….“
Ja, Sa, Glo und Tzwe, jaaa, wir fahren ein Wochenende in Richtung Süden. Ein Wochenende, um uns zu erholen von der anstrengenden Sommerpause.
Das hält doch kein Mensch aus – wir brauchen Entspannung / Erholung / Ausgleich, also: wir brauchen BASTA!!!
Was also tun? Am 29.6. sind die Bastas in Hanau – nix wie hin?! Neee, Hanau…. wer will schon nach Haaanau???
Erstens viel zu nah, um Abstand zu gewinnen, zweitens hat der Männerchor Hanau dieses Wochenende kein 100jähriges Jubiläum. Was also spräche für Hanau? Rein GAR NICHTS!

Bleibt nur eins: Ried, Ried, Ried, wir fahr’n nach Oberried. Und zwar genau JETZT! Es ist der 29.6.’07, 14:00h, Uschi sagt, wir sind grad bei Dossenheim auf der A5 und genau 201km von Oberried entfernt.

Gebucht ist die Tour schon seit `ner halben Ewigkeit – und die Buchung war gar nicht so einfach. Sie verlief in etwa so:
*Änni wählt die Nummer des Veranstalters und hört ein Freizeichen*
- TypamanderenEnde (TaaE): „MGV Schwarzwald- Oberried, TypamanderenEnde ist mein Name!“
- Änni: „Hallo, ich hätte gern Karten für das Basta- Konzert Ende Juni!“
- TaaE: „Ja, wie viele?! Grmafljfdöladfl“
*Tuuuuut tuuuuuut tuuuut*
*Änni ist verwirrt und beginnt das Spiel noch mal von vorn*
- TaaE: „Tschuldigung, hier war Stromausfall!“
- Änni: „Ok. Also, ich hätte gern zwei Karten für Basta, die müssten Sie mir dann zuschicken!“
- TaaE: „Zuschicken?! Jaaa… wohin?!“
- Änni: „Also an Annika… *Änni nennt hier ihre Adresse*“
- TaaE: „Ähm, die Postleitzahl kenne ich nicht, wo ist das?“
- Änni: „Das ist HATTINGEN im Ruhrgebiet!“
- TaaE: *etwas verstört“ „SIE WISSEN ABER SCHON, WO SIE HIER ANRUFEN?!?!?! Das hier ist Oberried bei FREIBURG!“
- Änni: „Ja, wir sind an dem Wochenende bei Ihnen da unten, ich weiß schon, wo ich angerufen habe!“
*Änni muss ein wenig in sich hinein lachen und hat Mühe, das zu verbergen – das Gespräch wird freundlich aber beiderseits leicht verwirrt beendet*

Irgendwann war dann Nadine bei mir zu besuch. Auf dem Weg in die Stadt dachte ich mir: wirf (nach etwa einer Woche) doch mal wieder einen geschmeidigen Blick in deinen Briefkasten. (Ihr müsst wissen, dass mein Postkasten nicht viel Gewicht aushält, nach spätestens vier Wochen muss ich ihn leeren J ) Das tolle war, dass das erste, was uns entgegenkam, die Karten waren. Juppieh!!! Nicht nur, dass sie endlich da waren, NEIN, jetzt wussten wir auch, auf was wir uns da eingelassen hatten, denn als wir den Brief öffneten, hatten wir erstmal eine Postkarte in der Hand: „100 Jahre MGV Oberried!“ Ein Hinweis auf DAS Event des Jahres, nein, was sag ich, des JAHRZEHNTS… ach, nee, sie machen ja ein ganzes JAHRHUNHUNDERT voll – der absolute Wahnsinn, und WIR werden die Show und die groß angekündigte „Aftershowparty“ live erleben. Na DAS kann ja heiter werden… Highlight des Abends ist natürlich das Konzert einer Gruppe von ausgezeichneten, jungen, dynamischen, gut aussehenden Sängern… mit peinlichen Hüten?! Neeeeein, nicht die 5, die ihr meint: *taaadaaa – Trommelwirbel - Tusch* DIE OHRWÜRMER! Ja, DAS hättet ihr nicht gedacht… ähm… und wir auch nicht…

16:20h
Ankunft in Oberried! Direkt neben der Ortstafel steht ein meterhohes Hinweisschild: „100 Jahre MGV Schwarzwald Oberried, 30.06.’07: Konzert mit Basta und den Ohrwürmern!“

Klar, erstmal ausgestiegen und ein paar
Beweisfotos geschossen!
Dann hundert Meter weiter (natürlich an der gleichen Straße – mehr als die Eine gibt’s ja schließlich nicht
) am Hotel geparkt und eingecheckt?! Von wegen: Die Rezeption war nicht besetzt und man sollte ich im Gasthof nebenan melden – der aber erst um 17:00h öffnete.
Also ein kleiner Bummel durch die Hauptstraße und ein erster Blick auf die „Goldberghalle“. Klingt nach großem Kino, ist aber tatsächlich weniger spannend. Eine kleine Turnhalle mit Bühne. Ok, was haben wir erwartet – sind ja auf’m Dorf!
Dann tatsächlich eingecheckt und für den restlichen Tag Vorbereitungen für’s Cachen morgen geplant. Ein kleines „Rätsel“ – sollte keine Schwierigkeit darstellen. Nad ist ja vom Sternzeichen „Fuchs“ und ich löse halt die einfachen Aufgaben.
Beim Abendessen im Gasthaus haben wir dann mal dafür gesorgt, dass der Altersschnitt von 85 auf 75 sank und uns anschließend in die Gemächer zurückgezogen.


Samstag, 30.06. – Konzerttag!
Nach dem Aufstehen, ok… nachdem Nad mich aus dem Bett geschmissen hatte *gähn* haben wir uns kurz gestärkt und dann aufgemacht, den Cache zu heben. Cachen kann man ganz knapp so erklären: Jemand versteckt eine Tupperdose im Wald und gibt die Koordinaten im Internet bekannt. Um auf die Koordinaten zu kommen, mussten wir noch einige Fragen zum Dorf beantworten. Wie hoch ist es gelegen, welche Jahreszahl steht am Denkmal vor der Kirche etc.. Dann gibt man die Koordinaten in ein GPS- Gerät ein und kann sie damit suchen.

Der aufmerksame Leser merkt: Von FINDEN habe ich bewusst nichts geschrieben, gefunden haben wir nämlich nix… lag allerdings nicht am Versteck oder irgendwelchen anderen Bedingungen. Wir haben die Beschreibung des Caches einfach nicht aufmerksam gelesen… und falsche Koordinaten berechnet.

Kurzum: DREI Stunden bergauf gestiefelt, über Kuhweiden, durchs Dickicht, mannshohes Gras… um oben zu merken: HIER sind wir FALSCH!
Also noch mal zwei Stunden bergab, halbtot im Zimmer angekommen, kurz (ein paar Stunden) geärgert und dann umgeschwenkt auf Vorfreude – heute Abend ist schließlich Konzert!!!

Während ich duschte, sah Nad vom Balkon aus den Basta- Bus vorbeifahren – langsam kam die „Jippieh-gleich-ist-es-soweit-Stimmung“ auf!
Eigentlich wollten wir jetzt noch im Dörfchen irgendwo was essen, aber auf die Schnelle ließ sich nichts auftreiben.
Auch egal. Ich habe Reserven und Nad hatte eh keinen großen Hunger.
Gegen 18:00h brauste dann der Basta- Bus wieder raus aus’m Dorf. Die 5 wollen sicher auch was essen?!

Wie auch immer, wir hatten noch Zeit für eine 20. Runde durchs Dorf. Was red’ ich? Runde?! Nochmal die Hauptstraße rauf und runter.

Am Himmel kreisen Segelflieger, die offensichtlich hier in der Nähe (hinterm Sportplatz) auf einer Wiese starten und laden, es weht ein laues Lüftchen und die Sonne strahlt – Urlaubsidylle!
Beim Blick auf den blauen Himmel über den Bergen fällt uns ein
Paraglider auf. Mit seinem bläulich / pinken Schirm scheint er in der Luft an einem Fleck zu „stehen“. Kurz bleiben auch wir neidisch wie angewurzelt stehen – wir wollen auch da hoch

Dann beschließen wir, ihn zu
fotografieren und gönnen ihm den wundervollen Moment, den Ausblick, die Weite…

Anschließend machen wir uns langsam fertig zum Konzert.

In der „Festhalle Oberried“ (Zitat William) hat sich das gesamte Dorf versammelt. Wieder senken Nad und ich den Alterschnitt merklich.
Neben uns bauen zwei Jungs einen Beamer und ein Notebook auf. Zum 100jährigen des MGV wollen sie ein kleines Video vorführen. Leider (oder zum Glück) hat niemand die DVD dabei und nach kurzer Moderation geben die
Ohrwürmer einen Einblick in ihr Repertoire.

Wir lernen, dass es zwischen ihnen und Basta drei Gemeinsamkeiten gibt:
- erstens: Beide singen A cappella
- zweitens: Die Ohrwürmer haben Basta- Lieder im Programm und
- drittens: Die Ohrwürmer singen „Don’t worry, be happy“ und das heißt laut ihrer Übersetzung soviel wie „Wir kommen in Frieden“ (Mit der Englischlehrerin des Moderators sollte man mal ein Wörtchen reden *g*)

Nachdem wir die Ohrwürmer überlebt und das Basta- Konzert genossen haben, bittet William die Ohrwürmer zur Zugabe auf die Bühne.
Gemeinsam singen sie das H-Mädchen und Basta wird mit einem extra einstudierten Song von den
Ohrwürmern überrascht – ob positiv oder negativ, muss jeder für sich beurteilen…

Beim Afterglow gibt’s von Basta ein neues Stück mit René als Hauptstimme. WUNDERSCHÖN!
Freut euch auf dieses Lied – Nad und ich mögen es auf jeden Fall schon SEHR SEHR gern!!!

Nach dem Konzert sind wir dann recht schnell im Zimmer verschwunden und waren (wie immer) völlig geflasht!

Am nächsten Morgen gabs dann für Nad noch eine Überraschung: Einer der Ohrwürmer hatte ihr zwei kleine Macken ins Auto gemacht. Naja, immerhin hat er sich gemeldet und sie fand's auch nicht wirklich dramatisch. So hat sie ein bleibendes Andenken an ein wirklich schönes Wochenende!

Welchen Plan wir nach dem Frühstück ausgeheckt haben, wisst ihr ja schon…

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