Montag, 16. Juni 2008

"Njeng-Njeng"

Letzten Samstag war Basta gemeinsam mit dem Orchester Schumann Camerata unter der Leitung von Alexander Shelley zu Gast im Robert-Schumann Saal in Düsseldorf. Weitere Gäste waren der Gitarren-Solist Wilfried Haecker und das "Percussion Ensemble Düsseldorf". Klingt vielleicht ein wenig "verrückt" - ist es auf den ersten Blick auch... aber auf den Zweiten ist die Mischung einfach perfekt! Aber von vorne...
Als ich den Schumann-Saal betrat (ohne meine Karte vorzeigen zu müssen - sehr eigenartig) stieg die Vorfreude auf einen selten gekannten Pegel - eine Bühne voller Equipment, ein Klavier (und die Aussicht auf "die zweite Geige"), daneben fünf Notenhalter und die Gewissheit, die "fünf Männer ohne Instrument" mal in einem anderen Rahmen zu erleben... Ich war seeeehr gespannt, was mich erwartet.
Ein Blick auf die ausliegenden Programme brachte mich als "Klassik-Vollhorst" nicht so wirklich weiter, also einfach mal überraschen lassen, was der Abend so bringt. Und... er brachte so einiges!
Das Problem an diesem Bericht ist, "da hätte man wahrscheinlich dabei sein müssen", denn das Erlebnis zu beschreiben, ist eigentlich gar nicht möglich... aber hilft ja alles nix, ich versuch's mal:

Der als "George Clooney-Verschnitt" anmoderierte Dirigent wirkte auf mich erst etwas *grübel* "spießig" (und er trug eine Koch-Jacke *gg*)- aber der Eindruck trog! Alexander Shelley stellte sich als wortwitziger, spontaner, humorvoller junger Mann mit herrlichem englischen Akzent ;-) und Begeisterung für's Außergewöhnliche heraus. Basta machte nämlich nicht nur zwischenzeitlich "seine" Streicher und Bläser arbeitslos, sondern man frotzelte zwischen den Stücken locker über die EM, das Düsseldorfer Kulurprogramm und übereinander, sodass auch die Moderationen den gewohnten Charme versprühten.
Abwechselnd spielten mal nur Basta, nur das Orchester oder auch alle gemeinsam, und es entwickelte sich ein Abend zwischen Mucksmäuschenstille (beeindruckend) und lautem Mitklatschen und -singen (genauso beeindruckend). Und nichts davon war fehl am Platz! Alles fügte sich zusammen zu einem wundervollen Konzert, was sowohl eingefleischte Klassik-Fans als auch uns Bastafizierte gleichermaßen faszinierte.
Höhepunkte waren sicher auch die Auftritte von Wilfried Haeger (der gar nicht aus sieht wie Wilfried Haeger in eurer Vorstellung sicher aussehen wird *fg*) und der drei Schlagzeuger mit ihrem Trio per Uno (vielleicht trifft hier die Beschreibung "Mini-Stomp - drei Mann beackern ein Schlagzeug" einigermaßen zu) Weiteres Highlight war aus meiner Sicht direkt nach der Pause die Darbietung von "The Unanswered Question" von Charles Ives, bei der William aus dem "Off" bzw. einem dunklen Platz hintem im Saal einen "Bläser" mimte, der dem Orchester auf Bläser-Art "Fragen" stellte, die dann von "richtigen" Streichern beantwortet wurden- sehr skurril ("Das kann man eigentlich gar nicht erklären...").
Erwähnen möchte ich unbedingt auch den "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Brahms. Auch hier habe ich Beschreibungsschwierigkeiten... Basta gab wirklich alles, um in die Rolle des einen oder anderen Instrumentes zu schlüpfen. Wer fünf erwachsene Männer mal aus voller Überzeugung und ernsthaft "njeeeng, njeeeng, njeeeng, njeeeng, jadadadadadada... japadapadapada" hat singen hören, wird wissen, was ich meine *g*. Wirklich großartig und sicher in der Form einzigartig!
Sollte sich irgendwann nochmal die Chance bieten, so einen Abend zu erleben: nutzt sie!!!!
...ihr werdet euch wundern... meiner Meinung nach sollten fünf A-Cappella-Sänger bald zum Standard jedes Orchesters gehören ;-)

Zum Abschluss gibt's noch einen Zeitungsartikel der Rheinischen Post (entweder ihr schnappt euch 'ne Lupe, oder ihr klickt auf den Artikel und schaut ihn euch in groß an):

4 Kommentare:

Anne hat gesagt…

ja neeee, da hätte man WIRKLICH dabei sein müssen!!! *glückgehabt*

(von hinten wie von vorn...;)

Aenni hat gesagt…

Hahaha, Anne... Du sagst es!

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Gloria hat gesagt…

Süßer Artikel :)